Manche Geister
habe ich nie gerufen
Sie spuken doch
Mein persönlicher Lyrikmonat 2019. Das Gedicht entstand zum #Frapalymo-Impuls von Sophie Paulchen für den 1.11.2014: „spukt es um mich spukt es in mir“.
lyrisches, schreibreflektierendes und co
Manche Geister
habe ich nie gerufen
Sie spuken doch
Mein persönlicher Lyrikmonat 2019. Das Gedicht entstand zum #Frapalymo-Impuls von Sophie Paulchen für den 1.11.2014: „spukt es um mich spukt es in mir“.
Wie eine Schnecke
am Boden bleiben
bescheiden leben
langsam gemächlich
nicht zu viel wollen
im Vertrauten bleiben
das Haus nicht verlassen
am Boden bleiben
nicht übermütig werden
den eigenen Radius beibehalten
sein Päckchen geduldig tragen
demütig am Boden bleiben
nicht fliegen nicht springen
kriechen
am Boden bleiben
vielleicht auch nicht
Der kursivgesetzte Schlussvers stammt von Hans Magnus Enzensberger aus dem Gedicht „Windgriff“ und war vorgegeben.
Die Politik hat sich heute
ihr Traumvolk gewählt
alles fischherzige Leute
Als Klimawechsler hat sie taktiert
schwerefrei und nicht zu spät
vom eigenen Nichtwort profitiert
So hat sie heimwehgefiedert
sich mit Sehnsüchten vermählt
immer mehr eingegliedert
Erst ein großes Traumvolk gebaut
nach dem Befiedern gepfählt
Wehfischwortfrei – schaut
Die kursiven Wörter stammen aus Gedichten von Hilde Domin und wurde von Sophie zum Borgen ausgewählt.